Beeren & Co - mal lecker, mal giftig!

Sie sind für Menschen und Tiere eine Verlockung: reife Beeren! Hier werden Früchte vorgestellt, die relativ häufig zu finden sind.
Walderdbeeren

Walderdbeeren

In den Beeren, manchmal auch an ihrer Oberfläche befinden sich Samen. Die Süße der Früchte, die leuchtend rote Farbe verlocken Tiere und Menschen dazu, die reifen Beeren zu essen. Das Fruchtfleisch wird verdaut und der Samen nach einer Weile mit einer Portion Dünger unversehrt ausgeschieden. Ein sehr effizientes System, mit dem die Pflanzen arbeiten! Leider sind nicht alle Früchte für alle Lebewesen verträglich – manche sind sogar tödlich giftig.

Übrigens: nicht alles, was wir gemeinhin als Beere bezeichnen, ist botanisch gesehen eine solche. So ist die Erdbeere genaugenommen eine Sammelfrucht bzw. eine Sammelnussfrucht.

Fotos: Loni Liebermann

Himbeere, Rubus idaeus

Himbeere, Rubus idaeus

Die Himbeere, Rubus idaeus, ist eine einheimische Pflanze, die als Waldpionier auf Kahlflächen, Waldlichtungen und an Waldrändern wächst.
Im östlichen Nordamerika, in Grönland und Neuseeland ist sie eingebürgert.
Wegen der wohlschmeckenden, vitaminreichen Früchte werden Zuchtformen gerne im Garten angebaut.

Brombeeren

Brombeeren

Brombeeren, Rubus, gibt es verbreitet über die gemäßigten Zonen von Europa, Nordafrika, Vorderasien und Nordamerika in mehreren tausend Arten.
Die dornigen Kletterpflanzen (Spreizklimmer) tragen im Spätsommer und Herbst blau-schwarze, essbare Früchte, die auch zu Marmeladen oder Saft verarbeitet werden können. Die getrockneten Blätter der Pflanze werden zuweilen für Tee verwendet, fermentiert gelten sie als Ersatz für Schwarzen Tee.

Früchte des Weißdorn, Crataegus

Früchte des Weißdorn, Crataegus

Der Weißdorn (Crataegus) ist ein Strauch oder kleiner Baum, der mancherorts auch Hagedorn, Heckendorn, Weißheckdorn genannt wird.
Die Früchte des Weißdorns sind roh essbar und schmecken säuerlich-süß, sie sind allerdings sehr mehlig. In Notzeiten wurden die Früchte als Mus gegessen und das getrocknete Fruchtfleisch als Mehlzusatz beim Brotbacken verwendet.
Die getrockneten Blüten, Blätter und Früchte können als Tee bei Herz- und Kreislaufstörungen angewendet werden.
Bevor nach dem ersten Weltkrieg zunehmend Stacheldrahtzäune die Hecken ersetzten, hielten Weißdornhecken die Viehherden zusammen. 

Aronstab, Arum maculatum

Aronstab, Arum maculatum

Der Gefleckte Aronstab, Arum maculatum, wird 20-40 cm hoch, hat ein etwa walnussgroßes Rhizom und pfeilförmige, meist dunkel gefleckte Blätter, die zeitig im Frühjahr wachsen – zur gleichen Zeit wie Bärlauch. Bärlauch wird als Gewürz verwendet, der Aronstab dagegen ist giftig und es soll auch schon zu Verwechslungen gekommen sein. Wenn die roten, ebenfalls giftigen Beeren im August reif sind, haben sich die Blätter bereits zurückgezogen. 

Holunder, Schwarzer Holunder, Sambucus nigra

Schwarzer Holunder, Sambucus nigra

Wenn man von Holunder spricht, meint man im Allgemeinen den Schwarzen Holunder (Sambucus nigra), der auch Holderbusch oder Holler genannt wird. Seine Blüten und Früchte werden als Lebensmittel, Heilmittel und Farbstoff verwendet. Die Beeren sollten nur gekocht verzehrt werden, roh können sie Übelkeit und Erbrechen verursachen.
Holunderbeersaft wirkt schweißtreibend und fiebersenkend.

Früchte des  Ilex, Ilex aquifolium

Früchte des Ilex, Ilex aquifolium

Die Europäische Stechpalme oder Ilex (Ilex aquifolium) ist ein immergrüner Strauch oder Baum mit ledrigen Blättern, die an der Oberseite dunkelgrün und an der Unterseite gelbgrün sind. Am Blattrand befinden sich Stachelzähne. Die Stacheln haben vor allem die niedrig wachsenden Blätter, die oben wachsenden haben sie dagegen kaum Stacheln. Die roten Beeren sind stark giftig.
Zweige mit roten Früchten sind in Großbritannien und Nordamerika als Weihnachtsdekoration beliebt. 

Europäische Stechpalme oder Ilex, Ilex aquifolium, mit roten Beeren

Europäische Stechpalme oder Ilex, Ilex aquifolium, mit roten Beeren

Wacholder, Juniperus

Wacholder, Juniperus

Wacholder, Juniperus, sind immergrüne Sträucher oder Bäume, die vor allem auf der Nordhalbkugel der Erde vorkommen und vor allem auf trocknen Böden wachsen.
Die Beeren findent sowohl in der Volksheilkunde Verwendung, als auch in der Küche als Gewürz und bei der Herstellung von alkoholischen Getränken (Wacholderschnaps, Gin, Genever). Das Holz wird zuweilen beim Räuchern von Fisch und Fleisch verwendet, um den Geschmack zu verbessern.

Früchte der Eberesche, Sorbus aucuparia, L.

Früchte der Eberesche, Sorbus aucuparia, L.

Die Vogelbeere oder Eberesche, Sorbus aucuparia, L.; Syn. Pyrus aucuparia, wird auch als Drosselbeere, Quitsche, Vogelbeerbaum oder Krametsbeerbaum bezeichnet.
Der anspruchslose, frostharte und windfeste Baum ist weit verbreitet und spielt als Futterpflanze für viele Tiere eine wichtige Rolle.
Bei den Germanen war er Thor geweiht und nach dem keltischen Baumkreis zählt er zu den Lebensbäumen.
Nach Abkochen sind die Früchte essbar und wurden früher z.B. für Konfitüre und Liköre verwendet.

Brackvenn, Hohes Venn

Eberesche im Brackvenn (Hohes Venn)

Die essbaren Früchte der Gewöhnlichen Mahonie, Mahonia aquifolium

Die essbaren Früchte der Gewöhnlichen Mahonie, Mahonia aquifolium

Die Gewöhnliche Mahonie, Mahonia aquifolium, ist ein immergrüner Strauch mit gelbgrünen, eigenartig riechenden Blüten und blauen Beeren im Herbst.
Sie stammt ursprünglich von der Pazifikküste Nordamerikas und wird bei uns als Zierstrauch in Gärten und Parks angepflanzt. Sie ist inzwischen auch ausgewildert.
Die essbaren Beeren geben einen dunkelroten, sehr sauren Saft und eignen sich zur Herstellung von Marmelade, Gelee und Fruchtwein.

Eibe, Taxus baccata L., mit roten Früchten

Eibe, Taxus baccata L., mit roten Früchten

Die Eibe, Taxus, ist ein immergrüner, einheimischer Baum oder Busch, der entfernt einer Fichte oder Tanne ähnelt. Die (weiblichen) Eiben tragen jedoch im Herbst kleine, rote, beerenartige Früchte. Die rote, fleischige Hülle der Frucht ist nicht giftig, ansonsten aber sind alle Teile der Eibe giftig für Menschen, Pferde und Rinder. Hirsche und Elche dagegen fressen gelegentlich Nadeln der Eiben.
Die Eibe war Giftpflanze des Jahres 2011.

Reife Beeren des Efeu im Frühling

Reife Beeren des Efeu im Frühling

Der Efeu, Hedera helix, ist eine immergrüne Kletterpflanze, die mit Hilfe von Haftwurzeln an Bäumen und Mauern bis auf eine Höhe von ca. 20 m hochwachsen kann. Die Pflanze ist der einzige Wurzelkletterer Mitteleuropas und kann bis zu 450 Jahre alt werden.
Alle Teile des Efeus sind für den Menschen giftig, auch über die Haut kann die Pflanze Kontaktdermatiden auslösen. Die schleim- und krampflösenden Wirkungen des Efeus werden in der Medizin eingesetzt.

Efeu blüht erst im Herbst und ist deshalb für Bienen und andere Insekten eine wichtige Nahrungsquelle. Die Beeren reifen dann über den Winter aus und werden von Januar bis April von Vögeln gefressen.

Reife Beeren des Efeu im Frühling

Reife Beeren des Efeu im Frühling

Späte Traubenkirsche, Prunus serotina

Späte Traubenkirsche, Prunus serotina

Die Späte Traubenkirsche, Prunus serotina, unterscheidet sich von der Gewöhnlichen Traubenkirsche, Prunus padus, vor allem durch die ledrigen Blätter mit ihrer glänzenden Oberfläche. Außerdem bleibt bei den Früchten der Blütenkelch erhalten. Bei der gewöhnlichen Traubenkirsche fehlt dieser.
Die kleinen Kirschen reifen Ende August bis September und haben dann eine schwarze Farbe. Das reife Fruchtfleisch wird in manchen Länder verwertet, es schmeckt herb-süß, hat aber manchmal einen bitteren Nachgeschmack. Die Kerne und auch andere Teile der Pflanze sind giftig (cyanogene Glykoside).

Die Späte Traubenkirsche stammt ursprünglich aus Nordamerika und gilt in Europa als problematischer Neophyt. Sie eignet sich als Pionierpflanze, vermehrt sich aber auf geeigneten Standorten sehr schnell.

Aufnahmeort: Brunssummerheide

Preiselbeeren im Brackvenn, Hohes Venn

Preiselbeeren im Hohen Venn

Die Preiselbeere ist ein immergrüner, kleiner Strauch, der auf kalkfreien Böden wächst, z.B. in Moogebieten oder Nadelwäldern mir saurem Boden.
Roh schmecken die Beeren herb-sauer, deswegen werden sie meistens gekocht als Marmelade oder als Beilage zu Wildgerichten gegessen.

Heidelbeere oder Blaubeere, Vaccinium myrtillus

Heidelbeere oder Blaubeere, Vaccinium myrtillus

Die Heidelbeere oder Blaubeere, Vaccinium myrtillus, ist ein Zwergstrauch, der bis zu 30 Jahre alt werden kann. Die Pflanze wächst häufig in Moorgebieten oder lichten Laub- oder Nadelwäldern und bedeckt oft über größere Flächen den Boden.
Die beliebten Beeren enthalten antioxidative und entzündungshemmende Stoffe.
Blütezeit: April-Mai, Erntezeit: Juli-September

Eifelsteig,  Rurtal zwischen Rohren und Hammer

Blaubeerbüsche im Rurtal zwischen Rohren und Hammer

Heidekraut und Rauschbeeren im Brackvenn, Hohes Venn

Heidekraut und Rauschbeeren im Brackvenn, Hohes Venn

Die Rauschbeere (Vaccinium uliginosum) ist ein kleiner Strauch, der an ähnlichen Standorten wie die Preiselbeere oder auch die Blaubeere wächst.
Sie ähnelt der Blaubeere, jedoch ist der Strauch etwas größer, jedoch ist die Oberseite der Blätter blaugrün und die Unterseite eher graugrün.
Die Beeren sind von aussen blau, das Fruchtfleisch hat im Gegensatz zur Blaubeere eine helle Farbe.

Beim Verzehr von größeren Mengen der Beeren kann es u.U. zu Vergiftungserscheinungen kommen. Die auslösende Substanz konnte noch nicht gefunden werden.

Maiglöckchen mit roten Früchten

Maiglöckchen mit roten Früchten

Das Maiglöckchen, Convallaria majalis, ist eine weitverbreitete Wald- und Gartenpflanze. Der intensive Duft der kleinen Blüten prägt die Vorstellung von Blütenduft im Mai und wird als Blütenöl in der Parfümindustrie verwendet.
Das Maiglöckchen ist in allen Pflanzenteilen giftig. Einige Inhaltsstoffe, wie Herzglykoside, werden in der Medizin eingesetzt. Die giftigen Beeren reifen im August und September, sind 6-12 mm groß, kugelig und verfärben sich bei Reife in ein helles Rot.

Das Europäische Pfaffenhütchen, Euonymus europaeus

Das Europäische Pfaffenhütchen, Euonymus europaeus

Die Namen dieses Strauches beziehen sich entweder auf die Form der Früchte, die an eine Kopfbedeckung katholischer Geistlicher (Birett) erinnert oder auf die Verwendung des besonders harten und dabei elastischen Holzes als Holzspindel zum Spinnen von Wolle: Pfaffenhütchen, Pfaffenkäppchen, Pfaffenkapperl oder Spindelstrauch, Spillbaum und Spindelbaum. Der lateinische Name ist Euonymus europaeus.
Der Busch hat eine sehr schöne Herbstfärbung und ist in allen Teilen giftig. Er wurde zur Giftpflanze des Jahres 2006 gekürt. 

Schlehen,  Prunus spinosa, im Oktober

Schlehen, Prunus spinosa, im Oktober

Der Schlehdorn, Prunus spinosa (Schlehendorn, Schlehe, Heckendorn, Schwarzdorn) wächst gerne an sonnigen Waldrändern, entlang Wegen und an felsigen Hängen.
Seine weißen Blüten erscheinen im März / April vor den Blättern.
Die herben, schwarz-blauen bereiften Früchte können für Likör oder Marmelade verwendet werden. 

Sanddorn auf der Bergehalde Adolf, Herzogenrath Merkstein

Sanddorn auf der Bergehalde Adolf, Herzogenrath Merkstein

Der Sanddorn, Hippophaë rhamnoides, ist eine Pionierpflanze, die z.B. auf Dünen und Schotterflächen gedeiht. Der dornige Strauch ist zweihäusig, d.h. es gibt eine männliche und eine weibliche, fruchttragende Pflanze. Die Beeren haben einen sehr hohen Vitamin C Gehalt. Da sie sehr sauer sind, werden sie nicht pur gegessen.
Aufnahmestandort: Halde Adolf, Grube-Adolf-Park, Herzogenrath Merkstein

Wald-Erdbeere, Fragaria vesca

Wald-Erdbeere, Fragaria vesca

Die Wald-Erdbeere (Fragaria vesca) wächst an Waldrändern und auf Lichtungen. und ist in ganz Europa und Nordasien verbreitet.
Ab dem 14. Jahrhundert wurden Walderdbeeren großflächig angebaut.
Die roten, wohlschmeckenden Früchte spielen in zahllosen Mythen, Sagen und Märchen eine Rolle.

Wald-Erdbeere, Fragaria vesca

Walerdbeeren aus dem Garten

Rote Heckenkirsche, Lonicera xylosteum

Rote Heckenkirsche, Lonicera xylosteum

Wie viele einheimische Pflanzen hat die Heckenkirsche mehrere Namen und wird auch Geißblatt oder Jelängerjelieber genannt. Etwa 180 Arten sind auf der Nordhalbkugel verbreitet. Typisch für die strauchig wachsende Pflanze ist, dass die Blüten und deswegen auch die Beeren immer zu zweit an einem gemeinsamen Stängel stehen. Die Beeren reifen ab September und sind schach giftig. Vergiftungssymptome können nach dem Verzehr von 5 Früchten auftreten.

Quirlblättrige Weißwurz, Polygonatum verticillatum

Quirlblättrige Weißwurz, Polygonatum verticillatum

Die Quirlblättrige Weißwurz (Polygonatum verticillatum), auch Quirlblättriges Salomonsiegel genannt, wächst vor allem in schattigen Wäldern. Die ganze Pflanze ist giftig, aber besonders die Beeren. Gekocht können die Wurzeln und die jungen Triebe angeblich gegessen werden (Quelle: Wikipedia).

Quirlblättrige Weißwurz, Polygonatum verticillatum

Quirlblättrige Weißwurz, Polygonatum verticillatum

Die Quirlblättrige Weißwurz (Polygonatum verticillatum), auch Quirlblättriges Salomonsiegel genannt, wächst vor allem in schattigen Wäldern. Die ganze Pflanze ist giftig, aber besonders die Beeren. Gekocht können die Wurzeln und die jungen Triebe angeblich gegessen werden (Quelle: Wikipedia).

Früchte der Kornelkirsche

Früchte der Kornelkirsche

Die Kornelkirsche, Cornus mas, gehört zu den Hartriegeln. Der Strauch blüht ab Februar und ist durch die frühe Blüte eine wichtige Bienennährpflanze. Die länglichen, kirschenartigen Früchte reifen im September und Oktober und sind bei Vögeln beliebt. Funde zeigen, dass diese Kirschen ein wichtiger Bestandteil der Ernährung in der Jungsteinzeit waren.
Hagebutten, Früchte der Heckenrose, Rosa canina

Hagebutten, Früchte der Heckenrose, Rosa canina

Die Heckenrose (Rosa canina), oft auch Hundsrose genannt, ist die häufigste wild wachsende Rosenart in Mitteleuropa. Sie wächst an Straßen- und Wegrändern, auf Weiden, in Hohlwegen, in Gebüschen, Waldrändern und lichten Wäldern. Für Rosenschulen ist sie die wichtigste Rosenunterlage zur Veredelung von Rosen. Die Hagebutten werden vielfältig verwendet, z.B. für Tees und Marmeladen. Aufnahmestandort: Eifelsteig bei Nettersheim
Gewöhnliche Schneebeere (Symphoricarpos albus)

Gewöhnliche Schneebeere (Symphoricarpos albus)

Die Gewöhnliche Schneebeere (Symphoricarpos albus) stammt aus Nordamerika und ist seit dem 19. Jahrhundert in Europa als Ziergehölz verbreitet ist. Die weißen Früchte bleiben bis in den Winter hinein an den Sträuchern. Die Früchte platzen beim Zertreten mit einem Knall, deshalb werden sie auch Knallerbsen genannt. Die Beeren sind leicht giftig.