Das Hohe Venn ist eine Hochfläche (694 m über NN) von ungefähr 4500 ha zwischen Belgien und Deutschland, bzw. zwischen Ardennen und Eifel, Teil des deutsch-belgischen Naturparks Hohes Venn - Eifel. Es ist ein für Europa einzigartiges Hochmoorgebiet und seit 1992 sind dort Moore und Heiden sehr streng geschützt.

Das Venngebiet Kutenhart befindet sich etwa in der Mitte zwischen Roetgen und Haus Ternell (Monschauerstraße, Mützenich - Eupen).

Fotos: Loni Liebermann

Das Venngebiet Kutenhart liegt im Osthertogenwald und ist nur durch längere Wanderungen erreichbar. Für manche ein Nachteil, andere sehen darin einen Vorteil...

Der rote Fliegenpilz (Amanita muscaria var. muscaria) ist einer der auffälligsten Pilze in unserer Region. Er ist ein Giftpilz mit dem Hauptwirkstoff Ibotensäure, wurde und wird aber in manchen Kulturen als Rauschmittel verwendet. Außerdem gilt er als Glücksymbol.
Aufnahmeort: Am Rand des Venngebiets Kutenhart, Bereich Rothenbüchel

Dieser Wanderweg führt weitgehend auf einem Steg von Norden nach Süden mitten durch das Venngebiet Kutenhart. Das Kutenhart-Venn ist relativ unbekannt und einsam, da es recht abgelegen ist. 

Der Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe) kann 40 cm hoch werden, manchmal sogar noch höher. An dem aufrechten Stängel wachsen 1-3 Blüten. Der Lungen-Enzian wächst auf nährstoffarmen Feuchtwiesen und gilt als stark gefährdet.
Blütezeit: Juni-Oktober 

Aufnahmestandort: Kutenhart / Hohes Venn

Aufnahmestandort: Kutenhart / Hohes Venn

Das Wasser des Hochmoors ist extrem nährstoffarm und sehr sauer, pH Wert 3,9. Die Niederschlagsmenge beträgt hier 1.600 mm pro Jahr - doppelt so viel, wie z.B. in Aachen. Häufig sieht man im Venn rötliches Wasser, da in ihm Huminsäuren (organische Stoffe) gelöst sind. Außerdem löst das sauere Wasser Eisenionen aus dem Boden und diese Eisenteile oxidieren, sodass das Wasser rostig–rot wird. Diese orange farbigen Quellen heißen Säuerlinge oder Pouhon.

Durch Abbaustoffe aus dem Torf, gemischt mit Lehmpartikeln, bilden sich manchmal die typischen, schmutzigweißen Schaumkronen. Sie stammen nicht aus menschlicher Verschmutzung, sondern entstehen auf natürliche Weise. Mikroskopisch kleine Kieselalgen bilden einen braunen Überzug auf den Steinen.