Aachener Blaustein

Einst ein begehrter Baustein, hat dieser besondere Stein das Erscheinungsbild vieler Ortschaften und Städte am nordwestlichen Eifelrand und im nordöstlichen Belgien stark geprägt.
Hausfassade mit Blaustein, Aachen, Büchel

Hausfassade mit Blaustein, Aachen

Aachener Blaustein ist für einen Kalkstein sehr hart, unempfindlich gegen Frost, lässt sich gut bearbeiten und polieren. Charakteristisch für dieses Gestein ist die blaugraue Farbe des frisch geschlagenen Steins. Durch Verwitterung wird die Oberfläche hellgrau. Seit dem frühen Mittelalter wurde der Aachener Blaustein verwendet für Fenstereinfassungen, Türschwellen, Treppen, Bodenbeläge, Grabmale, Altäre und Taufbecken. So kam es, dass der Baustein auch überregional begehrt war.

Fassade des Büchel- Museums, Am Büchel 14, Aachen, mit Fensterlaibungen aus Aachener Blaustein.

Fotos: Loni Liebermann

Hühnermarkt mit Couven-Museum, Aachen

Hühnermarkt mit Couven-Museum, Aachen

Johann Joseph Couven (1701-1763) war ein deutscher Architekt und Baumeister des Barocks und des Rokokos und hat mit seinen Bauten die Stadt Aachen stark geprägt. Charakteristisch für den sogenannten „Couvenstil“ waren die mit einem Blausteinrahmen eingefassten Sprossenfenster und manchmal ein Haussockel, der ebenfalls aus Blaustein war. Das heutige Couven-Museum am Hühnermarkt in Aachen ist ein typisches Beispiel für seinen Stil.

Die Brunnenfassung des Brunnens mit dem Hühnerdieb vor dem Museum ist ebenfalls aus Blaustein gemacht.

Aachener Dom, Blick vom Münsterplatz

Aachener Dom, Detail, Blick vom Münsterplatz

Auch beim Bau des Aachener Doms wurde neben anderen Steinsorten Aachener Blaustein verwendet.

Blaustein entstand als Sedimentgestein vor 392 bis 374,5 Millionen Jahren im Mittel- bis Oberdevon und vor 359,2 bis 328,3 Millionen Jahren im Untercarbon. Der Blaustein ist meistens reich an kleinen Fossilien, die Anhaltspunkte für die Datierung geben.

Die Hotmannspief, ein Brunnen in Aachen

Die Hotmannspief, ein Brunnen in Aachen

Die Hotmannspief (auch Hotmannspiif geschrieben) ist ein Brunnen von 1825, der an der Ecke Seilgraben / Sandkaulstraße in Aachen, steht. Der Obelisk und die Brunnenfassung wurden aus Aachener Blaustein gefertigt.

Burg Raeren in Raeren, Belgien

Burg Raeren in Raeren, Belgien

Burg Raeren ist eine Wasserburg im gleichnamigen Ort Raeren in Ostbelgien. Ihre Erbauung geht auf die Mitte des 14. Jahrhunderts zurück. Der Aachener Blaustein prägt das Erscheinungsbild der Burg. Seit 1963 befindet sich ein Töpfereimuseum in dem Gebäude.

Haus Raeren, Raeren, Belgien

Haus Raeren, Raeren, Belgien

Haus Raeren liegt nahe bei der Burg Raeren und zeigt die typische Bauform eines Donjon. Der Bruchsteinbau besteht aus Aachener Blaustein und ist fast noch in seiner ursprünglichen Form aus dem 14. Jahrhundert erhalten. Haus Raeren liegt nahe bei der Burg Raeren.

Häuser in Raeren

Häuser in Raeren

Raeren ist ein Ort in der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. Die Häuser des Orts sind weiträumig über die Landschaft verteilt und traditionell über Wiesenwege mit dem Ortszentrum / der Kirche verbunden. Die Wiesenwege sind auch heute noch durch ein Wegerecht geschützt (gerechtsame Wege). Die "Genusstour 19" ist ein Rundweg der über viele Wiesenwege führt.
Das Kule-Kreuz von 1581 in Raeren

Das Kule-Kreuz von 1581 in Raeren

Blaustein wurde häufig für Grabsteine verwendet. So auch für das Kule-Kreuz beim Seiteneingang zum Raerener Friedhof. Es wurde zum Andenken an Willem Kule, Hinrichs Sohn, im Jahr 1581 errichtet. Wer Willem Kule war, ist unbekannt.

GPS-Daten: 32U 295874 5617714

Fenster mit Blaustein-Umrandung in Kornelimünster

Fenster mit Blaustein-Umrandung in Kornelimünster

Auch im Ortsbild von Kornelimünster spielt Aachener Blaustein eine wichtige Rolle. Hier sind nicht nur die Fensterlaibungen aus Blaustein, sondern auch die Treppe.

Kornelimünster, Benediktusplatz

Kornelimünster, Benediktusplatz

Klar, schlicht und edel: Fassadengestaltung mit Aachener Blaustein.

Bodenbelag aus Blaustein, St. Kornelius in Kornelimünster

Bodenbelag aus Blaustein, St. Kornelius in Kornelimünster

Die Propsteikirche St. Kornelius in Kornelimünster war ursprünglich die Klosterkirche der Reichsabtei Kornelimünster. In der Kirche werden Christusreliquien aufbewahrt. Sie sind das Ziel der alle sieben Jahre stattfindenden Heiligtumsfahrt. Der erste Bau der Klosterkirche geht auf das Jahr 817 zurück. Die heute fünfschiffige Basilika und gehört zu den bedeutendsten Bauwerken rheinischer Baukunst.
Grabplatte aus Blaustein, St. Kornelius in Kornelimünster

Grabplatte aus Blaustein, St. Kornelius in Kornelimünster

Abgetretene Grabplatte in der Propsteikirche St. Kornelius in Kornelimünster

Alt Breinig, historischer Ortskern, Breinig, Nordeifel

Alt Breinig, historischer Ortskern, Breinig, Nordeifel

Der Ort Breinig geht auf eine keltisch-römische Ansiedlung zurück. Sehenswert ist der historische Ortskern entlang der Straße Alt Breinig mit Bruchsteinhäusern aus dem ortstypischen Aachener-Blaustein, der aus dem nahe gelegenen Steinbruchgebiet Schomet stammt.

Alt Breinig, historischer Ortskern, Breinig, Nordeifel

Alt Breinig, historischer Ortskern, Breinig, Nordeifel

Seit 1980 sind in Alt Breinig ca 90 Bauten detailgetreu saniert worden. An einem trüben Tag wirken die Häuser verschlossen und grau – dafür strahlen sie umso mehr, wenn die Sonne scheint!

Alt Breinig, historischer Ortskern, Breinig, Nordeifel

Alt Breinig, historischer Ortskern, Breinig, Nordeifel

See im Naturschutzgebiet Schomet bei Breinig

See im ehemaligen Steinbruchgebiet Schomet bei Breinig

Das heutige Naturschutzgebiet Schomet bei Breinig im Kreis Aachen ist ein ehemaliger Kalksteinbruch, der urkundlich bereits 1413 erwähnt wurde. Hier wurde der Aachener Blaustein bis 1970 gewonnen - dann war das Gebiet für den Abbau von hochwertigem Blaustein erschöpft. Nach Aufgabe des Kalksteinabbaus füllte sich die Grube teilweise mit Grundwasser.

Naturschutzgebiet Schomet, Breinig

Naturschutzgebiet Schomet, Breinig

1985 wurde der ehemalige Steinbruch unter Naturschutz gestellt.

Mehr Infos zum heutigen Naturschutzgebiet Schomet