Flurhecken aus Rotbuchen hatten und haben auf den windigen Hochebenen der Nordeifel verschiedene Funktionen ...

Fotos: Loni Liebermann

... sie sind Zaun, verhindern Bodenerosion und liefern Brennholz. 

Selbst wenn im Mai die neuen Blätter schon gewachsen sind, sind noch nicht alle alten abgefallen. Diese Eigenschaft macht die Rotbuche so geeignet als Schutz vor kalten Winterwinden.

Eine Flurhecke im Monschauer Heckenland besteht im allgemeinen aus niedrigen, stark zugeschnittenen Buchenhecken und so genannten Durchwachsern, den hohen Stämmen.

Die Durchwachser fällte man dann von Zeit zu Zeit um Brennholz zu gewinnen.
Auch heute noch werden sie in dieser Form genutzt.

Wenn die Kühe abends zum Melken nach Hause getrieben wurden, bildeten die Hecken entlang den Straßen Treibgassen.

Der wohlschmeckende Austern-Seitling oder Austernpilz, Pleurotus ostreatus, ist für Pilzsammler interessant, da er als Winterpilz vor allem bei kühlen Temperaturen gedeiht und auch Fröste ohne Schaden überdauern kann.
Er wächst als Schwächeparasit oder Saprobiont hauptsächlich auf alten, geschwächten Rotbuchen.
Der Austernseitling hat eine Besonderheit: er „verspeist“ Nematoden, winzige Fadenwürmer.
Der beliebte Pilz wird in großen Mengen auf Substrat kultiviert und im Handel angeboten.

Fundort: bei Simmerath in der Eifel

Der Ort Eicherscheid (Gemeinde Simmerath, Städteregion Aachen) liegt am Nordrand des Nationalparks Eifel und ist Teil des Monschauer Heckenlandes.

Die Rotbuche eignet sich besonders für diese Hecken, da sie fast den ganzen Winter über ihr Laub behält und dadurch den Wind abbremsen kann.

Eicherscheid war früher ein Stellmacherdorf. Die Wagner benötigten für ihre Arbeiten gebogene Hölzer. Hierfür eigneten sich die noch dünnen Buchenstämme, die in die gewünschte Form gezogen und dann fixiert wurden.