Eifelsteig 6, von Steinfeld nach Blankenheim

Von Steinfeld führt der Eifelsteig über den Königsberg ins Tal der Urft. Hier befindet sich die Römerquelle Grüner Pütz. Es geht weiter entlang der Urft nach Nettersheim und Blankenheim.Der Fossilienacker und vor allem das Matronenheiligtum Görresburg (beides südlich von Nettersheim) sind lohnende Abstecher.Streckenlänge 22,5 km
Der Gillesbach bei Steinfeld, 6. Etappe des Eifelsteigs

Der Gillesbach bei Steinfeld, 6. Etappe des Eifelsteigs

Fotos: Loni Liebermann

Kloster Steinfeld

Eifelsteig beim Kloster Steinfeld

Der Eifelsteig, 6.Etappe, am Königsberg

Aufstieg zum "Eifel-Blick-Königsberg"

Gewöhnlicher Fransenenzian, Gentianopsis ciliata,

Gewöhnlicher Fransenenzian, Gentianopsis ciliata,

Die 6. Etappe des Eifelsteigs führt durch kalkreiche Gebiete. Viele Blumen bevorzen diese Böden.
Der Gewöhnliche Fransenenzian, Gentianopsis ciliata, Syn.: Gentianella ciliata, Gentiana ciliata oder Gefranste Enzian wächst auf kalkreichen, steinigen Ton- und Lehmböden und Halbtrockenrasen, auf Tierweiden und in Heidegebieten. Der seltene und geschützte Fransen-Enzian gilt als gefährdet.
Fundort: Eifelsteig bei Nettersheim, 6. Etappe.

Herbstzeitlose, Colchicum autumnale

Herbstzeitlose, Colchicum autumnale

Die Herbstzeitlose, Colchicum autumnale, ist eine weit verbreitete, sehr giftige Pflanze. Sie ähnelt einem Krokus und wird deshalb manchmal auch Herbstkrokus genannt. Sie wächst vor allem auf feuchten, nährstoffreichen Wiesen und blüht im Herbst. Zu dieser Zeit sind keine Blätter zu sehen. Diese erscheinen mit den Samenkapseln im Mai und Juni. Der Inhaltsstoff Colchicin ist nicht nur für Menschen, sondern auch für Gras fressende Tiere gefährlich. Daneben enthält die Pflanze noch 20 weitere giftige Alkaloide. Einige dieser Giftstoffe finden in der Medizin als Heilmittel Verwendung, z.B. bei Gicht und in der Krebstherapie.
Fundort: Eifelsteig bei Nettersheim.

Blauer Eisenhut, Aconitum napellus

Blauer Eisenhut, Aconitum napellus

In Mitteleuropa gibt es drei Eisenhut-Arten: den Blauen Eisenhut (Aconitum napellus), den Bunten Eisenhut (A. variegatum) und den hellgelb blühenden Wolfs-Eisenhut (A. lycoctonum subsp. vulparia). Der Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas und wurde 2005 zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Eisenhut enthält Diterpen-Alkaloide. Traditionell wurde Eisenhut durch ausgelegte Köder zur Vergiftung von Wildtieren verwendet. Darauf weist auch der Name Wolfseisenhut hin. Die Pflanzen wachsen auf feuchten, nährstoffreichen Böden, in Auwäldern und auf feuchten Wiesen. Der Eisenhut steht unter Naturschutz. Blütezeit: Juni - September.
Fundort: bei Nettersheim

Die römische Quellfassung "Grüner Pütz", Urfttal bei Nettersheim

Die römische Quellfassung "Grüner Pütz"

Im Urfttal, nördlich von Nettersheim, fassten die Römer im 1. Jh. nach unserer Zeitrechnung eine Quelle und leiteten das Wasser über 95,4 km bis nach Köln, um dort Brunnen, Bäder und Thermen zu versorgen. Die Wasserleitung, teilweise als Tunnel in Gussbeton hergestellt, gilt als Meisterwerk antiker Baukunst. Die Brunnenstube heißt heute „Grüner Pütz“.
Es gibt noch einige Spuren aus der Zeit der Römer in der Eifel.

Die römische Quellfassung "Grüner Pütz", Urfttal bei Nettersheim

Die römische Quellfassung "Grüner Pütz", Urfttal bei Nettersheim

Die römische Quellfassung "Grüner Pütz", Urfttal bei Nettersheim

Die römische Quellfassung "Grüner Pütz", Urfttal bei Nettersheim

Medusenhaupt an der römischen Quellfassung "Grüner Pütz", Urfttal bei Nettersheim

Medusenhaupt an der römischen Quellfassung "Grüner Pütz", Urfttal bei Nettersheim

Die römische Wasserleitung bei der Quellfassung "Grüner Pütz", Urfttal bei Nettersheim

Die römische Wasserleitung bei der Quellfassung "Grüner Pütz", Urfttal bei Nettersheim

Ein Abdeckstein ist hier aufgestellt, sodass die Konstruktion der Wasserleitung besser erkennbar ist.

Die römische Wasserleitung bei der Quellfassung "Grüner Pütz", Urfttal bei Nettersheim

Die römische Wasserleitung bei der Quellfassung "Grüner Pütz", Urfttal bei Nettersheim

Beim Naturzentrum in Nettersheim

Beim Naturzentrum in Nettersheim

Rekonstruktion der römischen Wasserleitung auf dem Gelände des Naturzentrums von Nettersheim. Der Eifelsteig führt an dem Naturzentrum vorbei. Hier gibt es viel Informationsmaterial, ein Café, usw.

Restaurierte Kalkbrennöfen in Nettersheim

Restaurierte Kalkbrennöfen in Nettersheim

Diese zwei restaurierten Kalkbrennöfen am Steinbruch Kaninhecke in Nettersheim stammen aus dem 19. Jh. Der rechte Kalkofen ist begehbar.

Restaurierte Kalkbrennöfen in Nettersheim

Im restaurierten Kalkbrennofen bei Nettersheim

Der Fossilienacker von Nettersheim

Der Fossilienacker von Nettersheim

Vor ca. 380 Millionen Jahren, im Mitteldevon, gab es warmes, flaches Meer südlich des Äquators - die sogenannte Eifeler Meeresstraße. Durch Kontinentalverschiebungen liegt dieses Gebiet heute in der Eifel. In einigen Mulden lagerten sich Kalkrückstände ab. Der Ort Nettersheim liegt in der Sötenicher Kalkmulde, der nördlichsten von insgesamt acht Kalkmulden. Fossiliensammler können in der Gegend z.B. versteinerte Korallen, Stromatoporen, Brachiopoden und Seelilien finden.
Die Gemeinde hat oberhalb und etwas südlich der Kalkbrennöfen einen Erlebnispfad mit einem Fossilienacker eingerichtet. Hier wird man immer fündig!

Der Fossilienacker ist über einen kleinen Abstecher vom Eifelsteig erreichbar.

Fundstücke vom  Fossilienacker bei Nettersheim

Fundstücke vom Fossilienacker bei Nettersheim

Junges Schottisches Hochlandrind bei Nettersheim

Junges Schottisches Hochlandrind bei Nettersheim

Das Schottische Hochlandrind kommt ursprünglich aus Schottland und von den Hebriden. Die robusten Tiere können das ganze Jahr über im Freien bleiben und werden zunehmend als "tierische Landschaftspfleger" eingesetzt. Auch in der extensiven Landwirtschaft spielen sie eine Rolle. Die Hörner der erwachsenen Bullen sind nach vorne ausgerichtet, die der Kühe sind meist länger und nach oben gebogen.

Die Görresburg - das Matronenheiligtum bei Nettersheim

Die Görresburg - das Matronenheiligtum bei Nettersheim

Dieses Matronenheiligtum gallo-römischen Ursprungs trägt den etwas irreführenden Namen Görresburg. Der Matronenkult war im Rheinland zur Zeit der Römer weit verbreitet und geht wahrscheinlich auf keltischen und germanischen Ursprung zurück. Die Originale dieser Matronensteine sind im Rheinischen Landesmuseum in Bonn ausgestellt.

Das Matronenheiligtum liegt südlich von Nettersheim und ist über einen Abstecher vom Eifelsteig zu erreichen.

Die Görresburg - das Matronenheiligtum bei Nettersheim

Die Görresburg - das Matronenheiligtum bei Nettersheim, Detail

Ausgrabungen 2010 bei der Görresburg, Nettersheim

Die Görresburg - das Matronenheiligtum bei Nettersheim

Meilenstein auf dem römischen Werkplatz "Steinrütsch"

Meilenstein auf dem römischen Werkplatz "Steinrütsch"

Der römische Werkplatz Steinrütsch liegt im Tal der Urft, südlich von Nettersheim in der Eifel, in der Nähe einer Römerstraße. Man fand hier Spuren von Handwerksbetrieben: Bauarbeiten und Metallverarbeitung, außerdem Verbindungen zu einer Straßenwacht-Station (Benefiziarier-Station) und Reste eines römischen Meilensteins. Ein Abguss dieses Steins steht auf dem Gelände. Die fragmentarisch erhaltene Inschrift auf dem Stein deutet auf die Zeit des Soldatenkaisers Decius, 3. Jh. nach unserer Zeitrechnung, hin.

Die 6. Etappe des Eifelsteigs führt an der Fundstätte vorbei.