Eifelsteig 2, von Roetgen nach Monschau

Von Roetgen und führt der Weg in das ausgedehnte Waldgebiet Osthertogenwald und auf einem alten Pilgerweg vorbei an der Ruine des Reinartzhofs, weiter in das Venngebiet Steinley, über den Steling, vorbei an Kaiser Karls Bettstatt, hinunter nach Mützenich und dann über das Tal des Kleinen Laufenbachs nach Monschau.Streckenlänge 18 km
Eifelsteig, westlich von Roetgen

Eifelsteig, westlich von Roetgen

Fotos: Loni Liebermann

Eifelsteig, westlich von Roetgen

Eifelsteig, westlich von Roetgen

Solide, wasserdichte Wanderschuhe sind für den Eifelsteig ein Muss...

Steinbach, Eifelsteig, 2.Etappe

Der Steinbach, Eifelsteig

Der Steinbach entspringt im Osthertogenwald, südlich von Roetgen und ist ein Zufluss zur Weser (Vesdre), die ihrerseits in die Ourthe mündet. 

Ruine des Reinartzhofs im Osthertogenwald

Ruine des Reinartzhosf im Osthertogenwald

Aus einer Einsiedelei (13. Jahrhundert) am alten Pilgerweg zwischen Aachen und Trier entstand bis zum 20. Jahrhundert eine kleine Siedlung von 3 Bauernhöfen und 6 Familien, der Reinartzhof. Mitten im einsamen Venn gelegen, war die Siedlung weitgehend autark, ohne elektrischen Strom oder Leitungswasser. 1958 erging ein Erlass, dass die Siedlung geräumt werden musste, da die benachbarte Wesertalsperre zur Trinkwassergewinnung genutzt wurde. Die letzte Familie verließ ihren Hof 1971. 

Ruine des Reinartzhofs im Osthertogenwald

Ruine des Reinartzhofs im Osthertogenwald

Gedenkstätte Reinartzhof im Osthertogenwald

Kreuz beim Reinartzhof im Osthertogenwald

Gedenkstätte Reinartzhof im Osthertogenwald

Gedenkstätte Reinartzhof im Osthertogenwald

Dieser Gedenkstein bei der Wüstung Reinartzhof erinnert an die Tradition, Pilgern und Reisenden auf den langen und auch gefährlichen Wegen durch das Hohe Venn eine Orientierung zu geben, indem man eine Glocke läutete. Der Reinartzhof, heute eine Ruine, war früher eine wichtige Station an einer Wegekreuzung in der Einsamkeit des Hohen Venns südwestlich von Roetgen.

Die Inschrift: Ave Maria so stand auf dem alten Glöcklein das hier den Reisenden in Nacht und Nebel den Weg wies Ave Maria so beteten die vielen Pilger die hier im Hochmittelalter etwa von 1100-1400 auf dem Weg von Aachen nach Trier gastliche Aufnahme fanden Ave Maria so grüßt auch heute der Wanderer unsere Liebe Frau vom Reinhart

Gedenkstein mit Kreuz bei der Wüstung Reinartzhof, Hohes Venn

Gedenkstein mit Kreuz bei der Wüstung Reinartzhof, Hohes Venn

Die Inschrift dieses Kruezes: „O Wanderer sei eingedenk der Abgeschiedenen die in dieser Einsamkeit gelebt Mein Jesus Barmherzigkeit süsses Herz Maria sei meine Rettung Ehre sei Ihrem Andenken Friede Ihrer Asche - Gewidmet von Familie Braun Neicken 1918.“

Goldenes Frauenhaarmoos im Osthertogenwald

Goldenes Frauenhaarmoos im Osthertogenwald

Das Goldene Frauenhaarmoos (Polytrichum commune), auch Gemeines bzw. Gewöhnliches Widertonmoos oder Großes Haarmützenmoos genannt, wächst auf kalkarmen, feuchten Böden, vor allem in Fichten- aber auch in Laubwäldern. Früher wurde das Moos als Matratzenfüllung, zum Abdichten beim Hausbau und im Bootsbau verwendet (die Blätter dehnen sich in der Feuchtigkeit aus). In der Magie wurde das Moos gegen bösen Zauber verwendet. Der Name Widertonmoos leitet sich von: „Wider das Antun“ ab.

Rote Fahne im Hohen Venn: Betreten verboten

Rote Fahne im Hohen Venn: Betreten verboten!

Wenn die rote Fahne im Hohen Venn gehisst ist, darf das Gebiet nicht betreten werden, auch nicht auf den normalen Wanderwegen. Die Gründe für die Sperrung können z.B. Brandgefahr oder Brut- und Brunftzeit bestimmter Tiere sein. Diese Flagge am Eifelsteig zeigt an, dass das Imgenbroicher Venn, ein Teilgebiet des Steinley, gesperrt ist. Lediglich die geteerte Strecke, über die der Eifelsteig führt, darf betreten werden.

Pilgerweg durch das Steinley

Pilgerweg durch das Steinley

Rechts der Straße liegt das Allgemeine Venn und links das Imgenbroicher Venn, beide Teile des Steinley.

Hier führt der Eifelsteig auf einer schnurgeraden, geteerten Straße durch das Venngebiet Steinley. Dieser alte Pilgerweg kann auch begangen werden, wenn für die anderen Venngebiete die rote Fahne gehisst ist, d.h. wenn sie nicht betreten werden dürfen.
Bei einem Großbrand im April 2011 wurden etwa 10 Quadratkilometer (= 1.000 Hektar) im Hohen Venn vernichtet. Die Straße wurde angelegt, um bei einem Brand Löschfahrzeugen die Zufahrt zu ermöglichen.

Es gibt zwar wesentlich schönere Wege und Stege durch das Hohe Venn, doch immerhin bekommt man hier eine Ahnung von der Weite und Einsamkeit dieser Landschaft.

Moospolster im Allgemeinen Venn (Steinley)

Knubbelsvenn - Moospolster im Allgemeinen Venn (Steinley)

Steling - Hütte am Rand des Steinley - Venns

Steling-Hütte am Rand des Steinley-Venns

Die Steling-Hütte liegt an der Wegkreuzung vom Konzener Weg und dem Pilgerweg am Rand des Naturschutzgebiets Steinley.
Zwischen Roetgen und Mützenich gibt es keinerlei Häuser oder nahegelegene Ortschaften - deshalb kann so eine Schutzhütte durchaus hilfreich sein.

Der Steling bei Mützenich

Der Steling bei Mützenich

Der Steling ist eine bewaldete Bergkuppe zwischen dem Steinley-Venn und Mützenich. Mit 658,3 m ü.NN ist er die höchste Erhebung im Kreis Aachen.

Gipfel des Steling bei Mützenich

Gipfel des Steling bei Mützenich

Kreuz und Bank auf dem Steling

Kreuz und Bank auf dem Steling bei Mützenich

Kaiser Karls Bettstatt

Kaiser Karls Bettstatt

Zwei große Felsblöcke befinden sich in der Nähe von Mützenich am Waldrand des Steling. Einer davon hat eine rechteckige Form, die an ein großes Bett erinnert. Der Sage nach hat Kaiser Karl der Große nach einem Jagdausflug auf diesem Stein geschlafen - daher der Name Kaiser Karls Bettstatt. Solche Quarzit - Sandstein - Felsblöcke sind an manchen Stellen im Hohen Venn zu sehen. Sie werden Vennwacken genannt. 

Moorauge im Brackvenn bei Mützenich

"Moorauge" im Brackvenn bei Mützenich

Die Palsen oder Pingos im Hohen Venn entstanden vor ca. 10.000 bis 11.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit. Als in den kalten Wintern der Eiszeit der Boden bis in tiefe Schichten gefror, dehnte sich der nasse Boden aus und es entwickelten sich Frosthügel. Im Lauf der Jahre wuchsen diese Hügel an und das Bodenmaterial, das sich obenauf befand, rutschte zur Seite der Hügel hin ab und bildete im Lauf der Zeit einen ringförmigen Wall um den Frosthügel. Mit dem Ende der Eiszeit schmolz das Eis, der Frosthügel sackte ab und der Wall blieb erhalten. Das Wasser in der Mitte nennt man Moorkolk oder auch Moorauge. Dieser Palsen liegt in der Nähe von Kaiser Karls Bettstatt bei Mützenich.
In der Nähe ist ein begehbarer Holzturm aufgebaut. Von oben kann man die typische Formation eines Palsens erkennen.

Der Eifelblick Steling-Monschau-Mützenich

Der "Eifelblick Steling-Monschau-Mützenich"

Der Eifelblick Steling-Monschau-Mützenich liegt oberhalb von Mützenich, parallel zum Waldrand des Stelings. Bei klarer Sicht kann man hier bis zum Siebengebirge, Kermeter, Michelsberg und Hohe Acht blicken. Der Eifelsteig selbst verläuft am Waldrand. Dieser Eifelblick liegt auf einem kurzen, gut ausgeschilderten Abstecher.

Der Eifelblick Steling-Monschau-Mützenich

Wilde Narzissen bei "Eifelblick Steling-Monschau-Mützenich"

Die Renertzgasse in Mützenich, Eifelsteig

Die Rennertzgasse in Mützenich, Eifelsteig

Alte Buchenhecken säumen die Renertzgasse in Mützenich. Typisch für das Monschauer Heckenland sind diese Buchenhecken, die früher wichtig waren als Zaun, Windschutz und Brennholzliferant.

Der Kleine Laufenbach bei Monschau

Der Kleine Laufenbach bei Monschau

Felsen im Tal des Kleinen Laufenbach, zwischen Monschau und Mützenich

Der Kleine Laufenbach bei Monschau

Der Kleine Laufenbach bei Monschau

Panoramaansicht der Burg Monschau

Panoramaansicht der Burg Monschau

Die Burg Monschau wurde im 13. Jahrhundert gebaut und wird heute für Musikveranstaltungen und als Jugendherberge genutzt. Blick vom Eifelsteig auf die Burg.

Blick auf Monschau

Blick auf Monschau

Die 2. Etappe des Eifelsteigs endet in der Altstadt von Monschau.
Monschau in der Eifel

Monschau in der Eifel

Wie aus einem Bilderbuch entsprungen liegt das mittelalterliche Monschau idyllisch in einem Talkessel an dem Flüsschen Rur mitten im Naturpark Hohes Venn-Eifel. Das mittelalterliche Städtchen zieht mit seinen 200 denkmalgeschützten Bauwerken - darunter viele Fachwerkhäuser und schieferverkleidete Häuser - viele Touristen an. Der Stadtkern ist verwinkelt und pittoresk und es gibt viele Cafes, Gaststätten und Souvenirläden. Das Bild zeigt links die der Rur zugewandten Fassaden der Eschbachstraße und rechts das Ufer an der Austraße.