Die Six Hêtres im Fagne de Lonlou, 2012 und 2023

Uralte Bäume als Zeugen des geschichtlichen Wandels
November im Lonlou-Venn (Fagne de Lonlou)

November 2023 im Lonlou-Venn (Fagne de Lonlou)

Das Fagne de Lonlou oder Lonlou-Venn ist ein relativ unbekanntes Venngebiet östlich von Hockai. Teile des Venns sind heute entwässert und mit einem Forstwald aus Fichten bepflanzt. Früher zogen hier Hirten mit ihren Schafherden über das weite, offene Venn.

Fotos: Loni Liebermann

November im Lonlou-Venn (Fagne de Lonlou)

November 2023 im Lonlou-Venn (Fagne de Lonlou)

Ein alter Weg von Hockai über Hoffrai und Ovivat nach Sourbrodt führte durch das Venngebiet. Heute führt der ca. 160 km lange belgische Fernwanderweg GR56 durch das Lonlou-Venn und in direkter Nähe der Six Hêtres (Sechs Buchen) vorbei.

Kurze Wanderung zu den Six Hêtres auf Komoot mit GPX-Daten zum Download

November im Lonlou-Venn (Fagne de Lonlou)

Fichtenwald im Lonlou-Venn, 2023

Bis in das Mittelalter hinein war das Hohe Venn zu 90 % von einem dichten Laubwald bedeckt. Seit dem Hochmittelalter begannen die Menschen den Wald zu roden und das Holz zu nutzen. Die neuen, offenen Flächen nutzten sie als Viehweide und bauten zum Heizen Torf ab. Am Ende des 18. Jahrhunderts wuchs auf den Vennhochflächen schließlich fast kein Wald mehr.

Zur Holzgewinnung wurden danach Entwässerungsgräben angelegt und schnell wachsende Fichtenkulturen gepflanzt.

Die Baumgruppe „Six Hêtres“

Die Baumgruppe „Six Hêtres“, 2012

Das Waldstück rund um die Buchengruppe Six Hêtres spiegelt die Entwicklung der vergangenen drei Jahrhunderte wieder. Früher trafen sich die Schäfer gerne mittags bei den Buchen, die damals noch weithih sichtbar im offenen Venn standen. Die Bäume spendeten Schatten, boten etwas Schutz vor Regen und waren eine gute Gelegenheit, sich mit Kollegen auszutauschen. DieseTreffpunkte wurden „Prandj'lohe“, das heißt „Rastplatz der Hirten“, genannt.

Picknick bei der Baumgruppe „Six Hêtres“

Picknick bei der Baumgruppe „Six Hêtres“, 2012

Auch Wanderer machten 2012 noch gerne hier Rast! Zu der Zeit waren die Six Hêtres mitten in einem großen Forst aus Fichten gelegen. Sie wirkten seltsam fremd in dieser Umgebung.

Die „Amis de la Fagne“ pflanzten 1993 neue Buchen, um der ehrwürdigen, etwa 300 Jahre alten Baumgruppe eine Zukunft zu geben.

Die Baumgruppe „Six Hêtres“

Geocache in einer Asthöhle, Baumgruppe „Six Hêtres“, 2012

Bereits 1936 wurde die Baumgruppe zum Naturdenkmal erklärt.

Bemooste, alte Buche: „Six Hêtres“ im Hohen Venn

Bemooste, alte Buche: „Six Hêtres“ im Hohen Venn, 2012

November im Lonlou-Venn (Fagne de Lonlou)

November im Lonlou-Venn (Fagne de Lonlou)

2023 sind einige der uralten Buchen noch zu erkennen, doch die Baumgruppe steht nun am Rand des Fichtenwalds. Nach der anderen Seite wurden die Fichten bereits gerodet. Der Umbau des hohen Nadelholzanteils in den Wäldern des Hohen Venns schreitet voran. Das LIFE-Projekt "Hohes Venn", ein Föderprogramm der EU, z.B. unterstützt die Renaturierung der ehemaligen Moorflächen.

Die Six Hêtres im Fagne de Lonlou

Die Six Hêtres im Fagne de Lonlou, 2023

Die Six Hêtres im Fagne de Lonlou

Die Six Hêtres im Fagne de Lonlou, 2023

Die Six Hêtres im Fagne de Lonlou

Die Six Hêtres im Fagne de Lonlou, 2023

Die Six Hêtres im Fagne de Lonlou

Die Six Hêtres im Fagne de Lonlou, 2023

Der linke Teil dieser Buche ist abgestorben, doch der rechte Teil nicht.

Die Six Hêtres im Faineu-Venn

Die Six Hêtres im Faineu-Venn, 2023

Die Six Hêtres im Fagne de Lonlou

Bemooster Baumstamm, Six Hêtres, 2023