Alles Buche. Oder?

Die Rotbuche spielt in der Eifel eine wichtige Rolle , doch gibt es da nicht auch noch andere Sorten?
Herbstlicher Buchenwald bei der Dreilägerbachtalsperre

Herbstlicher Buchenwald bei der Dreilägerbachtalsperre

Die Gewöhnliche Buche oder Rotbuche (Fagus sylvatica), ist der häufigste Laubbaum in den Wäldern Deutschlands. Sie ist ein laubabwerfender Baum, der 30-50 m hoch werden kann. Der Baumstamm hat eine glatte, graue Rinde, die auch bei alten Bäumen nicht oder kaum rissig wird. Die Rotbuche kann bis zu 300 Jahre alt werden.

Buchenblätter im Frühling

Buchenblätter im Mai

Die Blätter der Rotbuchen zeigen im Mai eine helle, frische Farbe, das typische Maigrün, ein genormter Farbton, der sich an jungen Buchen- und Birkenblättern orientiert (RAL-Nummer 6017). Im Herbst verfärben sich die Blätter von grün zu gelb und weiter zu einem warmen, rötlichen Braunton.

Flurhecken bei Eicherscheid im Mai

Junge Buchenblätter im Mai

Die feine Behaarung am Blattrand verschwindet nach kurzer Zeit.

Bucheckern, die Nussfrüchte der Rotbuche

Bucheckern, die Nussfrüchte der Rotbuche

Bucheckern sind dreikantige, 1 bis 1,5 Zentimeter lange, kastanienbraune Nussfrüchte der Rotbuche, die zu zweien, selten zu dreien, in einem verholzten, außen weichstacheligen, vierklappigen Fruchtbecher sitzen. (Cupula). Sie reifen im Herbst. Bucheckern werden von Vögeln, Nagetieren und Wildschweinen geschätzt und spielten in der Vergangenheit auch in der menschlichen Ernährung eine Rolle. Sie haben ein angenehmes, nussiges Aroma und müssen vor dem Verzehr abgebrüht oder geröstet werden. Dadurch wird das in ihnen enthaltene, für Menschen giftige Fagin abgebaut.

Mehr zur Verwendung von Bucheckern in der Küche auf der Webseite des NABU

Herbstlicher Buchenwald bei Erkensruhr

Herbstlicher Buchenwald bei Erkensruhr

Ab dem späten Herbst bis weit in das nächste Jahr bedecken die robusten Blätter der Rotbuche den Waldbodenoden und verhindern so eine krautige Vegetation.

Auf dem Höfener Heckenweg

Auf dem Höfener Heckenweg

Im Monschauer Heckenland spielt die Rotbuche eine ungewöhnliche Rolle als Heckenpflanze. Eigentlich ist der stattliche Baum nicht wirklich für eine Karriere als Hecke geeignet. Doch durch sorgfältiges Zurückschneiden und Ineinanderflechten der Äste haben es die Bewohner der windigen Hochflächen der Nordeifel geschafft, unglaublich hohe Windschutzhecken für ihre Häuser zu bilden.

Fotostory Haushecken im Monschauer Heckenland

Das Monschauer Heckenland

Das Monschauer Heckenland

Eine ähnliche Methode wird traditionell für Flurhecken angewandt. Sie prägen das Bild der Landschaft rund um Monschau und bestehen immer aus Rotbuchen.. Sie wurden früher gepflanzt, um Weiden einzuzäunen, Grenzen zu ziehen und um Brennholz zu gewinnen. Dazu ließ man einzelne Bäume, die sogenannten Durchwachser, höher wachsen und fällte sie dann von Zeit zu Zeit. Die Hecken bewahren den Boden vor Abtragung durch den Wind und geben dem Weidevieh Schutz. Heute werden sie gepflegt, um eine gewachsene Kulturlandschaft zu erhalten und sie tragen auch zur ökologischen Vielfalt der Region bei. Das Foto wurde auf dem „Heckenweg“ in der Umgebung von Höfen aufgenommen.

Fotostory Der Höfener Heckenweg

Blätter der Hainbuche

Blätter der Hainbuche

Die Hainbuche (Carpinus betulus), wird auch Weißbuche, Hagebuche oder Hornbaum genannt, gehört zur Gattung der Birkengewächse -– also nicht zur Gattung der Buchen. Hainbuche und Rotbuche gehören allerdings beide der Ordnung „Buchenartige“ (Fagales) an. Hainbuchen lassen sich leicht an den gezahnten Blättern erkennen.

Fruchtstände der Hainbuche

Fruchtstände der Hainbuche

Die weiblichen Blütenkätzchen der Hainbuche erscheinen im Frühling gleichzeitig mit den Blättern. Die Fruchtstände, die sich daraus entwickeln, bestehen aus einer kleinen Nussfrucht mit dreilappigen Flügelnund unterscheiden sich deutlich von den Bucheckern der Rotbuchen. Die Hainbuche ist ein sommergrüner, laubabwerfender Baum oder Strauch, der ungefähr 25 m hoch werden kann.

Hainbuchen mit eingewachsenem Stacheldraht, Schimperbos, B

Hainbuchen mit eingewachsenem Stacheldraht, Schimperbos, B

Der Stamm hat meistens einen unregelmäßigen Querschnitt und ist oft krumm, die Borke ist grau, dünn und glatt. Sie kann bei alten Bäumen in Längsrichtung aufreißen. Das Holz der Hainbuche ist weiß bis gräulich-weiß, was ihr den Namen Weißbuche einbrachte, im Gegensatz zum rötlichen Holz der Rotbuche.

Hainbuchen sind eine beliebte Heckenpflanze, da sie besonders schnittverträglich sind.

Uralte Hainbuchen auf dem Inneren Landgraben bei Aachen

Uralte Hainbuchen auf dem Inneren Landgraben bei Aachen

Der Aachener Landgraben ist Teil einer historischen Befestigungsanlage entlang der Grenze des ehemaligen Aachener Reichs. Es existierte vom Mittelalter bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Ein heute noch erkennbarer Abschnitt des sog. Inneren Landgrabens befindet sich südwestlich des Stadtteils Aachen-Kronenberg am nördlichen Rand des Friedrichswalds, einem Teil des Aachener Stadtwalds. Die Befestigungsanlage bestand aus zwei parallelen Wällen mit einem Graben dazwischen und einem Kontrollweg. Beide Wälle waren hier dicht mit Hainbuchen bepflanzt, die so zugeschnitten wurden, dass sie eine undurchdringliche Hecke ergaben. Die bizarren Kopfbuchen am Inneren Graben entstanden durch diesen ständigen Zuschnitt. Ihm ist es zu verdanken, dass sie bis zu 500 Jahre alt sind. Normalerweise beträgt das Höchstalter beträgt etwa 150 Jahre.

Fotostory Der Innere Landgraben bei Aachen

Das Naturdenkmal Süntelbuche

Das Naturdenkmal Süntelbuche

Das Naturschutzgebiet Nonnenbachtal und Seitentäler mit Froschberg und Gillenberg liegt in der Gemeinde Blankenheim. Die ca. 200 Jahre alte Süntelbuche steht auf einem Hügelgrab am Froschberg, südlich von Blankenheimerdorf. Die Süntelbuche, Fagus sylvatica var. suentelensis Schelle, ist eine seltene Varietät der Rotbuche. Die Wuchsform wird als Dreh-, Schlangen-, Korkenzieher-, Knick-, Knie-, Zickzack- oder schlicht Krüppelwuchs beschrieben. Süntelbuchen sind vor allem in Parkanlagen zu finden.

Das Naturdenkmal Süntelbuche

Das Naturdenkmal Süntelbuche

GPS-Daten der Süntelbuche bei Blankenheimer Dorf 50.429195018552164, 6.620770677970213

Kopfbuchen oder "Uhlen" auf den Süchtelner Höhen

Kopfbuchen oder "Uhlen" auf den Süchtelner Höhen

Die Süchtelner Höhen sind ein weitgehend bewaldeter Höhenrücken bei Süchteln im Kreis Viersen. Eine Besonderheit des Gebiets sind die alten Kopfbuchen, die hier Uhlen genannt werden und die zahlreichen Erdwälle. Durch eine besondere historische Waldbewirtschaftung entwickelten die Rotbuchen diese Wuchsform. Über Generationen wurden die Rotbuchen im Abstand von einigen Jahren in zwei bis drei Metern Höhe immer wieder geschnitten um Brennholz zu gewinnen. Mehr zu dieser Form der Niederwaldbewirtschaftung auf der Webseite des NABU Viersen

Diese Kopfbuchen befinden sich in der Nähe des Boisheimer Wegs.

Hecke aus Blutbuchen, (Fagus sylvatica f. purpurea), bei Sourbrodt

Hecke aus Blutbuchen, (Fagus sylvatica f. purpurea), bei Sourbrodt

Die Bezeichnung Blutbuche (Fagus sylvatica f. Purpurea) bezieht sich auf die rötlichen Blätter. Die Blutbuche ist eine Mutation der Rotbuche und ist seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Heute ist sie ein beliebter Parkbaum. Die Rotfärbung ist auf das Fehlen eines Enzyms zurückzuführen. Im Lauf des Sommers verlieren sie die Rotfärbung und sind im Herbst kaum mehr als Blutbuchen zu erkennen. Blutbuchen können wie Rotbuchen 30 m hoch und über 200 Jahre alt werden. Aufnahmeort: Rurbusch bei Sourbrodt Andere Buchenformen mit besonderem Wuchs, wie Hänge-Buche oder Süntel-Buche wurden mit der Blutbuche gekreuzt.

Herbstliches Stillleben mit Kerze

Herbstliches Stillleben mit Kerze

Stilleben mit Kerze, Bucheckern und herbstlich gefärbten Buchenblättern

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